Isolator an Silberkanne ersetzt
Die meisten Tee- oder Kaffeekannen haben einen Griff aus Bambus, Kunststoff oder Holz. Und das macht Sinn – denn frisch aufgebrühter Tee oder Kaffee ist heiß, was man schnell schmerzhaft spüren kann, wenn der Griff aus einem leitenden Material wäre. Wie bei einer Kanne, die vollständig aus Silber gefertigt wurde. Daher haben die meisten Silberkannen Holzgriffe. Ist das nicht der Fall, dann besitzen diese Kannen zwischen Kanne und Silbergriff ein Stück, das man Isolator nennt. Ohne diesen Isolator zwischen Kanne und Griff würde man sich jedes Mal die Hand verbrennen, wenn man sich eine Tasse frisch aufgebrühten Tee oder Kaffee eingießen wollte.
Das hohle Rohr des Kannengriffs endet in einem Zapfen auf dem das Isolierteil wie ein wulstiger Reifen sitzt. Erst nach dem Isolator beginnt der eigentliche Griff der Kanne. Ein solcher Isolator ist eine ebenso sinnvolle Ergänzung wie auch typische Sollbruchstelle. Früher machte man solche Isolatoren aus Elfenbein.
Bereits seit 1975 gibt es Cites, das Washingtoner Artenabkommen zum Schutz von Tiere und Pflanzen bei dem Deutschland zu den Erstunterzeichnern gehört. Und seit 1989 ist der Handel mit Elfenbein weltweit verboten. Für uns ist es nicht nur deshalb selbstverständlich, auf ein Material wie Elfenbein in unserer Goldschmiede zu verzichten. Es ist auch heute nicht unmöglich, dieses Material zu besorgen. Aber so wie wir auch beim Gold stets guten Gewissens über seine Herkunft berichten können möchten, würden wir auch immer Elfenbein durch zeitgemäßere Werkstoffe ersetzen.
Im Falle unseres Isolators ist das ein hochwertiger Kunststoff aus dem Großküchenbereich. Diesen Ersatzwerkstoff kann man genau so gut fräsen, bohren, feilen, genauso schön bearbeiten wie Elfenbein und er sieht Elfenbein auch zum Verwechseln ähnlich.
Nachdem nun der maßgefertigte Zapfen eingesetzt werden konnte, wird die Bohrung exakt platziert, damit auch der Niet passgenau und stramm sitzt.
Der sichtbare Teil des Isolators, der gleichzeitig eine Wärmebarriere ist, wird noch manuell auf seine endgültige, halbrunde Form gefeilt und die sichtbaren Teile werden poliert.
Hier finieren Goldschmiedemeister und Goldschmiedin die Nietverbindung. Eine Arbeit, die mit äußerster Umsicht erledigt werden muss, damit der Körper der Kanne nicht noch nachträglich beschädigt wird.
Und so erstrahlt auch diese silberne Kaffeekanne jetzt wieder in ihrem vollen Glanz und man kann frisch aufgebrühten Kaffee servieren, ohne sich die Hände am silbernen Griff zu verbrennen.