Trauringumarbeitung: Ein Trauring wird ein besonderer Schmuck
Eine Kundin kam zu uns ins Geschäft und hatte einen Trauring und einen Edelstein dabei. Der Edelstein war ein Citrin im Carréschliff. Unsere Aufgabe war einer derjenigen Arbeitsaufträge, wie wir sie gerne erhalten: „Bitte arbeiten Sie diesen Trauring zu einem Schmuckring um„. Der mitgebrachte Citrin sollte den noch zu gestaltenden Schmuckring veredeln.
Citrin ist die gelbfarbige, makrokristalline Varietät von Quarz. Der Name leitet sich von citrus ab und verweist auf die zitronengelbe Farbe dieser Quarzvarietät. Je nach Herkunft des Citrins und Ursache der Färbung variiert der Farbton von Blass-Grün-Gelb über Orange bis zu Braun-Orange. In unserem Fall hatten wir es mit einem cognacfarbenen Citrin zu tun, was sehr gut mit dem Gelbgold des Trauringes harmonierte.
Als die Kundin also mit ihren Schmuckschätzen bei uns im Geschäft stand und nach Ideen für eine Umarbeitung fragte, musste ich spontan an meinen Großvater denken. „Warum sind denn Ringschienen immer so langweilig?“ – das war eine Frage, die er oft stellte und die ich nicht vergessen hatte. Steckte doch eine Aufforderung in dieser Frage: „Sei kreativ!„
Und so entschieden wir uns hier – passend zum quadratischen Schmuckstein – aus dem ehemals runden Ring eine ebenfalls quadratische Ringschiene zu formen. Der außergewöhnliche Ringkopf erhielt eine assymetrische Form, was dem Quadratischen auflockernd entgegegenwirkt. Drei Wellenlinien symbolisieren das Wasser – oder anders gesagt – den Fluss des Lebens. Der Citrin gibt dem Ring seine Ausdrucksstärke, drei kleine Brillanten sorgen für Eleganz. Aus Harmoniegründen haben wir sie nicht streng in einer Reihe gefasst, sondern sie leicht gebogen der Wellenlinien angepasst.
Unsere Kundin war sehr zufrieden und glücklich mit ihrem „neuen alten Trauring“. Besonders froh war sie auch darüber, dass wir die Gravur trotz Umarbeitung der Schiene unbeschadet erhalten konnten.